Da mein lieber Thorsten sich heute
Abend die Olympiade anschaut, habe ich das Vergnügen Gast-Blogger zu
sein. Eventuelle stilistische Differenzen und/ oder die Bilderflut sind
mir geschuldet ;)
Nachdem
wir in Warschau am 02.08. um 5 Uhr morgens das Haus verlassen mussten,
um unseren Bus zu erreichen, waren die Erwartungen an Vilnius
dementsprechend hoch. Der ultramoderne Bus, der uns 16 € für due Strecke
Warschau-Vilnius gekostet hatte, überraschte uns mit WIFI, Home
Entertainment System mit aktuellen Filmen, Musik, GPS und allen
Schikanen und der bequemen Ausstattung. Vor allem im Vergleich zu den
sonstigen Fossilen, die in diesen Gefilden unterwegs sind.
Nach
einer Mütze Schlaf und 10 Stunden Fahrt durch Wiesen und menschenlose
Ebenen auf z.T. einspurigen Sträßchen erreichten wir Vilnius, konnten
das UNESCO-Weltkulturerbe dort jedoch noch gar nicht erahnen. Etwas
schwermütig machten wir uns schließlich mit unseren Rucksäcken im
Watschelschritt Richtung "Jimmi Jump's Hostel" auf. Nach ca. 500 Metern
bogen wir einmal ab und SCHWUPPS, da wir sie auf einmal: die
wunderschöne (an Krakau erinnernde ^^) Altstadt Vilnius'.
Einfach traumhaft, wunderschön, verschlafen - Vilnius.
Um
unser Hostel finden zu können, mussten wir uns uns im Internet die
"Tür" (siehe Bild) anschauen, um den Eingang zu finden und fanden den
Eingang zu zwei "WGs", in denen jeweils 18 Jugendliche und
Junggebliebene zusammen wohnten. Für so einen Roadtrip genau das
Richtige :)
Eigentlich
hatten wir vor couchzusurfen, aber leider keine Zusage bekommen. Doch um
ehrlich zu sein, hatten wir uns fast ein bisschen auf das
"Hostel-Mehrbettzimmer-Feeling" gefreut. Alles war sehr sauber und
crazy.
Wir konnten es
kaum abwarten und starteten mit einer Erkundungstour durch die Altstadt.
Es war wirklich sehr warm und am folgenden Tag nahmen wir bei über 30 C
an einer "Free Walking Tour" teil, bei der Studenten den Stadtführer
mimen und man ihnen dafür ein Trinkgeld gibt. Dadurch haben diese auch
den Incentive, eine unvergessliche Führung vorzubereiten.
Hierbei
lernten wir viel über das litauische Volk (nur 3 Mio insgesamt,
außerdem noch russische und polnische Einflüsse), dass es als erstes
1990 von der UdSSR unabhängig wurde und sehr stolz auf das Litauische
Königreich sind, das sich im Mittelalter von der Ostsee bis zum
Schwarzen Meer erstreckte!
Die Tour umfasste auch eine kleine Wanderung auf einen tollen Aussichtspunkt (siehe Bilder).
Am
besten gefallen hat uns die "Unabhängige Republik Uzupis (sprich
Uschupüs)" (das Künstlerviertel Vilnius'), die eine eigenständige
Verfassung, Polizei, Premier hat und ein einzigartiges Lebensgefühl
propagiert. Ein bisschen "Peace, Drugs & Rock'n Roll", wobei diese
Republik mittlerweile sehr gutbürgerlich geworden ist. Eine Pflicht ist
es übrigens, sobald man in Uzupis ist, zu lächeln :)
Abends
trafen wir uns noch mit einem Couchsurfing-Pärchen aus Vilnius, das uns
etwas verspätet doch zu sich eingeladen hatte. Den Abend verbrachten
wir gemeinsam am Fluss mit Gesprächen über das Lebensgefühl und die
Perspektiven der jungen Litauer.
In dieser Stadt muss man sich einfach wohlfühlen, wir tun es ganz bestimmt!
|
prämierte Pâtisserie in Vilnius bzw. hier speißen wir weiter wie die Franzosen ;) |
|
Ein Kuss für Vilnius |
|
Ausblick auf die Altstadt |
|
Bester Reisepartner, den frau sich wünschen kann! |
|
Älteste Kirche in Vilnius (also von den 30-40!) |
|
Dieses Hostel ist für Menschen gedacht, die kleiner als 150 cm sind... |
|
Flur im Hostel, das eher einer 30-Studenten-WG glich :) |
|
Barocke Kirche, die einfach in eine Straße reingebaut war (irgendwann geht der Platz ja aus). |
|
Orthodoxe Kirche |
|
Blick auf den historischen Teil der Universität zu Vilnius |
|
Empfang im Hostel, wir schlafen im "German Room" ;) |
|
Zu Fuß in die "Republi Uzupis", in der Glücklichsein in der Verfassung verankert ist. | Lächeln, Schrittgeschwindigkeit, die Liebe zur Kunst und Bestrafung für exzessiven Fahrstil bilden die Regeln, denen sich jeder Betretende zu beugen hat. |
|
Miniquiches und Blätterteigteilchen - Quelle vie !! |
|
Historische Altstadt |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen